Bauernhofurlaub in Tirol

Yan hatte Anfang des Jahres einen schönen Bauernhof / Kinderhotel in Schwendt, Österreich entdeckt und wir haben gerade noch so zwei Zimmer für eine Woche Anfang Juli bekommen.

Um mögliche Staus, vor allem um München herum, zu umgehen, sind wir Samstag bereits um 6 Uhr losgefahren. Die Zimmer waren am Anreise-Samstag zwar bereits ab 13 Uhr verfügbar, trotzdem wären wir viel zu früh da gewesen und so haben wir noch einen Abstecher Tiefenbachklamm gemacht.

GPS Koordinaten Parkplatz: 47.478467, 11.865984

Der Eingang zur Klamm liegt etwas oberhalb des Parkplatzes, unmittelbar vor der Bushaltestelle an der rechten Seite. Gleich am Anfang des Weges, nach ca. 5 Gehminuten, kann man sehr schön am Wasser Picknick machen und auch die Füße in der Brandenberger Arche kühlen. Beides haben wir dort ausführlich getan, dafür sind wir dann auch nur einen kleinen Teil der Strecke gewandert. Der Weg selbst ist schön und auch an einem heißen Tag angenehm zu gehen. Die kritischen Stellen sind abgesichert, trotzdem erschien uns der zweite Streckenabschnitt nicht ganz unkritisch für eine Fünfjährige. Auch ein Grund, warum wir den Weg nicht komplett gegangen sind.

Tiefenbachklamm

Von der Klamm waren wir dann in ca. einer Stunde am Feriengut Unterhochstätt. Lucia war sofort hin und weg: Pferde, Ziegen, Hasen, Schweine, Hühner, ein Badesee mit abgetrenntem Plantschbereich und ein toller Spielplatz. Die Atmospäre ist sehr entspannt und das Tolle für Eltern ist, dass man die Kids auf dem ganzen Gelände einfach springen lassen kann – es kann eigentlich nichts passieren.

Feriengut Unterhochstätt

Am Sonntag stand dann der Schmugglerweg Klobenstein auf dem Programm. Der offizielle Parkplatz ist ziemlich weit vom eigentlich Start des Weges entfernt, der Weg dorthin vor allem ohne Schatten. Einige andere Wanderer haben etwas näher geparkt, ein Verbotsschild habe ich nicht gesehen:

GPS Koordinaten alternativer Parkplatz: 47.674003N, 12.395090E

Wir sind nur bis zur Wallfahrtskirche Maria Klobenstein gegangen und haben am Strand der Entenloch Klamm gebadet. Hin- und Zurück waren wir, vom offiziellen Parkplatz gerechnet, knapp 3 Stunden für 7,2 km unterwegs. Der Strand und Wanderung selbst sind toll und auch Lucia begeistert – obwohl die Tour durch die Höhendifferenzen für ein knapp sechsjähriges Kind durchaus herausfordernd war: Laut myTracks auf dem iPhone waren es gut 960 Höhenmeter Aufsteigend/Absteigend.

Schmugglerweg Klobenstein

Am Montagvormittag stand dann die nächste Klamm auf dem Programm: die kleine Griesbachrunde. Zuerst musste man allerdings an einer, sehr unfreundlichen und irrational agierenden, Parkplatzeinweiserin vorbei – bei der Rückkehr an den Parkplatz war dann niemand mehr da… Dies nährte die Vermutung einer anderen Wandergruppe, dass die Dame nicht offiziell tätig war.

GPS Koordinaten Parkplatz: 47.580550, 12.492125

Der Weg durch die Griesbachklamm ist sehr schön und eigentlich nicht schwer. Allerdings sind die Pfade sehr schmal und haben nur bergseitig eine Sicherung – d.h. man sollte sich unbedingt an die Empfehlung halten und die Klamm nur in der vorgegebenen Richtung begehen! Laut GPS Tracker sind wir den Rundweg mit knapp 4 km in 90 Minuten gelaufen. Die Höhendifferenz war mit ca. 155m Auf- bzw. Absteigend nach der gestrigen Wanderung auch moderat.

Griesbachklamm

Am Dienstag gab es dann eine Wanderpause und Familienrafting auf der Tiroler Ache. Sabine, unsere Bootsführerin, hat genau das richtige Maß an Action getroffen, bei dem die größeren Kinder schon Spaß hatten und die Kleinste noch keine Angst – so war es für alle ein gelungener Ausflug. Inklusive eines Wasserfalls und Badepause am Strand der Entenlochklamm, den wir am Sonntag schon über den Bergpfad besucht hatten.

Rafting

Den größten Ausflug unseres Urlaubs hatten wir uns für den Mittwoch aufgehoben: zum Königssee, dort mit dem Schiff nach St. Bartholomä und dann Wanderung zur zur Eiskapelle am Fuß der Watzmann-Ostwand.

GPS Koordinaten Parkplatz Königssee: 47.592357, 12.987372

Unter der Woche und vor der Sommerferienzeit bekommt man nur eine Ahnung, was hier in den Ferien und am Wochenende los sein muss. Die Organisation von Ticketverkauf und Anlegestellen, umringt von Souvenir-Shops und Restaurants, erinnert schon fast an die verbotene Stadt in Peking. Jetzt, ‚im Leerlauf‘, wirkte alles etwas überorganisiert und unflexibel.

Einmal auf dem Schiff nach St. Bartholomä angekommen war der Ausflug dann aber richtig schön und die Landschaft beeindruckend. Der Weg zur Eiskapelle führte zunächst durch Wald, nach ca. drei Kilometern lag dann aber ein Baum Quer (bei 47.5432133N, 12.9445854E) und laut einer entgegen kommenden Wandergruppe ging es nur über ein Geröllfeld weiter bis zur Eiskapelle, da der Weg wegen eines Erdrutsches zerstört sein. Später sollte sich herausstellen, dass da nicht ganz richtig war: nach ca. 50 Metern hätten wir vom Geröllfeld wieder auf den Weg können. Das haben wir aber erst mitbekommen, als uns eine Dame ganz verwundert gefragt hat, warum wir denn durch das Geröllfeld hochkommen, der Weg sei doch viel einfacher! Da hatten wir uns dann bereits 45 Minuten und ca. 700 Meter durch das Geröllfeld aufwärts gekämpft, was vor allem für Lucia herausfordernd war, da sie auf die großen Steinbrocken nicht einfach hochsteigen konnte, sondern klettern musste. Spaß hat es aber trotzdem allen gemacht, allerdings hatten wir auch zu viel Zeit verloren: inzwischen war es 15:30 Uhr und ca. 18 Uhr mussten wir zum Abendessen zurück in Unterhochstätt sein, zumal am Abend noch ein Ausflug auf die Alm anstand. Daher sind wir dann umgekehrt, wobei uns in dem Moment nicht klar war, dass wir nur noch ca. 200 Meter bis zur Eiskapelle gehabt hätten – allerdings über ziemlich große Felsen. Zurück haben wir dann erst einmal den Zugang vom Geröllfeld zum Wanderpfad gesucht und bei 47.5417346N, 12.9406043E gefunden. Auf diesem ging es dann relativ schnell voran und nach ca. 1,5 Stunden waren wir wieder an der Bootsanlegestelle in St. Bartholomä.

Königssee

Am Donnerstag hatte uns dann endgültig die drohende Schlechtwetterfront eingeholt. Bei relativ kühlen Temperaturen und mehr oder weniger starken Regenschauern, haben wir dann einen Badetag im Erlebnisbad Via Alpina in Ruhpolding eingelegt. Highlights sind das Wellenbecken und vor allem der Außenbereich mit vielen Wasserspielen (Düsen, Sprudel, usw.). Bilder/Videos gibt es davon leider nicht.

Da das Wetter auch am Freitagvormittag nicht wirklich prickelnd war und Lucia auch lieber mit den anderen Kindern auf dem Bauernhof spielen wollte, haben wir einfach einen Ruhetag eingelegt. Am Nachmittag kam dann sogar die Sonne noch raus und wir konnten noch einmal ausgiebig im Natur-Pool schwimmen gehen.

Auf der Rückfahrt haben wir noch einen kurzen Abstecher zum Eifersbacher Wasserfall bei St. Johann gemacht. Der Weg führt durch den Wald und ist sehr angenehm zu gehen. Im ersten Drittel gibt es bei 47.506796N, 12.453486E eine Stelle, die sich auch toll für ein Picknick mit Kindern eignen würde: der Eifersbach ist dort gut zugänglich, flach und lädt zum plantschen ein, wenn man ihn überquert kommt man auf eine schöne Wiese. Genutzt haben wir das aber mangels Zeit (Heimreise!) nicht.

Erst am Schluss des Weges gibt es dann steile Treppen und man muss etwas aufpassen. Die Treppen führen dann nach dem Wasserfall auch noch weiter, wohin haben wir allerdings nicht mehr erkundet und sind die Heimreise angetreten.

Koordinaten Parken: 47.511213, 12.455071

Epilog

Laut Lucia war das der beste Urlaub, den sie bisher hatte (außer dem Gardasee, wobei uns nicht ganz klar ist, weshalb sie so viel mit einem See verbindet an dem sie mit 3 Jahren für eine Woche war). Es gab viele Kinder und Lucia war von der Tierfütterung bis nach dem Abendessen um ca. 20 Uhr mit ihren ‚Freundinnen‘ auf dem Hof unterwegs – unterbrochen natürlich von den Ausflügen die wir gemacht haben. Das Essen (Halbpension) war sehr lecker und sowohl zwischen den Gästen als auch Mitarbeitern herrschte eine entspannte, freundliche Atmosphäre. Während die Kinder mit den Tieren, Kettcars oder auf dem Spielplatz beschäftigt waren, konnten wir in Ruhe in dem sauberen Naturpool schwimmen oder einen Aperol Spritz genießen. Letzterer war auch recht großzügig eingeschenkt und deutlich günstiger als wir das von Stuttgart her kennen 🙂

Karte mit Ausflugszielen

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